zeit | Freitag 23.10.2009 19:00 |
---|---|
Dauer | ca. 6 Stunden |
Ort | München, Deutschland |
Spielstätte | Hochschule für Musik und Theater, Großer Konzertsaal, Arcisstr. 12. Maxvorstadt. 80333 München. Bayern. 089 / 289-27450 |
Programm | Zehn Jahr Kuhn-Orgel im grossen Konzertsaal
Programm Moderation: Edgar Krapp Teil 1 Otto Nicolai Ouverture für 8 Blechbläser, Pauken, Chor (1810–1849) und Orgel (Arr. H. Feller) Harald Feller (Orgel) Blechbläser-Ensemble Kirchenmusiker-Chor Leitung: Stefan Metz Louis Vierne »Marche triomphale« für 6 Blechbläser, (1870–1937) Pauken und Orgel Harald Feller (Orgel) Blechbläser-Ensemble Jehan Alain Sarabande für Orgel, Streicher und (1911–1940) Pauken Harald Feller (Orgel) Hochschul-Symphonieorchester Leitung: Ulrich Nicolai Felix Alexandre Guilmant Symphonie Nr.1 d-Moll für Orgel und (1837–1911) Orchester op. 42 Introduction et Allegro Pastorale Final: Allegro assai Edgar Krapp (Orgel) Hochschul-Symphonieorchester Leitung: Ulrich Nicolai Teil II Georg Friedrich Händel Konzert F-Dur für Orgel und Orchester (1685–1759) op. 4 Nr. 5 Larghetto Allegro Alla Siciliana Presto Harald Feller (Orgel) Barockorchester des Studios für Historische Aufführungspraxis Leitung: Mary Utiger Ludwig van Beethoven Zwölf Variationen über ein Thema aus dem (1770–1827) Oratorium »Judas Maccabäus« von Georg Fr. Händel WoO 45 (Arr. M. Schuster) Gen Yokosaka (Violoncello) Martha Schuster (Orgel) Jan Novák Sonata da chiesa II für Flöte und Orgel (1981) (1921–1984) De Avibus Caelestibus (Allegro) De Corona Spinae (Lento) Halleluja (Vivace) Marianne Henkel (Flöte) Marlene Hinterberger (Orgel) César Franck Prélude, Fugue et Variation h-Moll op.18 (1822–1890) (Fassung für Orgel und Klavier) Katarina Lelovics (Orgel) Edgar Krapp (Klavier) Teil III Harald Genzmer Konzert für Orgel und Schlagzeug (1909–2007) Allegro moderato Andante tranquillo Finale: Moderato – Allegro molto Wolfgang Hörlin (Orgel) Alexej Gerassimez (Schlagzeug) Karl Höller Fantasie für Violine und Orgel op. 49 (1907–1987) Almuth Siegel (Violine) Edgar Krapp (Orgel) Felix Mendelssohn Bartholdy »Hör mein Bitten«. Hymne (1809–1847) für Sopran, Chor und Orgel Marie-Sophie Pollak (Sopran) Edgar Krapp (Orgel) Kirchenmusiker-Chor, Leitung: Stefan Metz Antonín Dvorák Aus »Biblische Lieder« op. 99 (1841–1904) für Mezzosopran und Orgel Nr. 3 »Gott, erhöre mein inniges Flehn« Nr. 4 »Gott ist mein Hirte« Nr. 8 »Wende dich zu mir« Nr. 10 »Singet ein neues Lied« Daphne Evangelatos (Mezzosopran) Edgar Krapp (Orgel) Richard Strauss »Wenn ich mit Menschen- und mit Engels- (1864–1949) zungen redete«. Terzett für zwei Soprane, Mezzosopran und Orgel Marie-Sophie Pollak, Maria Pitsch (Sopran) Theresa Holzhauser (Mezzosopran) Harald Feller (Orgel) Harald Feller »Panta rhei« für Schlagzeug und Orgel (* 1951) »Danse macabre« für Schlagzeug und Orgel Harald Feller (Orgel) Alexej Gerassimez (Schlagzeug) Teil IV Gioacchino Rossini Andante und Allegro für Flöte und Orgel (1792–1868) (Arr. H. Feller) Ulrich Meyer (Flöte) Harald Feller (Orgel) Dmitrij Schostakowitsch Walzer aus der Suite für Jazz-Orchester Nr. 1 (1906–1975) Walzer aus der Suite für Jazz-Orchester Nr. 2 Max Westermann (Trompete) Friedemann Winklhofer (Orgel) Nigel Ogden »Penguins’ Playtime« (* 1954) Joyce Alldred »The Granada Connection« (* 1934) Friedemann Winklhofer (Orgel) Wolfgang Hörlin Jazz-Improvisationen (* 1955) Stephanie Lottermoser (Saxophon) Wolfgang Hörlin (Orgel) Alexej Gerassimez (Schlagzeug) |
Werbetext | Friedrich Jakob
Das technische und klangliche Konzept der Kuhn-Orgel
Die Voraussetzungen für den Bau von Konzertsaalorgeln sind in wichtigen Belangen
verschieden von denjenigen für den Bau von Kirchenorgeln. Zum einen betrifft dies die
Standortfrage. Statt im Rücken der Gemeinde auf einer Empore steht die Konzertsaalor-
gel im Angesicht des Publikums auf einer Orchesterbühne. Auf diesen Bühnen herrscht
immer und überall Platzmangel, weshalb für die Orgel nur eine sehr geringe Tiefe zur
Verfügung steht. Zum anderen sind in den Kirchen in der Regel längere Nachhallzeiten
vorhanden als in Sälen, wo auch intime Kammermusik aufgeführt werden soll. Hierauf
müssen die Mensuration und Intonation des Pfeifenwerks Rücksicht nehmen.
Zur technischen Anlage
Normalerweise stehen bei Orgeln dieser Größe das Schwellwerk und Teile des Großpe-
dals zurückgestaffelt hinter dem Hauptwerk und Positiv. Die zur Verfügung stehende
geringe Konstruktionstiefe verlangte hier aber eine ökonomische Platzausnützung mit
einer Aufstellung aller Teilwerke in einer einzigen Ebene. Obwohl wir auf einen ausge-
sprochenen »Werkprospekt« in neobarockem Sinne verzichteten, ist die Anlage in gro-
ben Zügen am Prospekt ablesbar: In der Mitte unten steht das Hauptwerk, beidseitig
lankiert vom Pedalwerk. Über dem Hauptwerk liegt das Positiv. In den Schultern zwi-
schen Positiv und Pedal steht, unsichtbar, das zweiteilige Schwellwerk.
Der Spieltisch der Orgel beansprucht, insbesondere wegen der Pedalklaviatur, der Orga-
nistenbank und des notwendigen »Umgangs« für den Hilfsregistranten und Seitenwen-
der, recht viel Platz. Deshalb wurde hierfür eine möglichst lexible Lösung gesucht. Die
etwas erhöhte Spielanlage kann auf zwei verschiedene Arten erreicht werden. Bei hori-
zontaler, nicht abgestufter Bühnenebene wird ein fahrbares, ankoppelbares Organisten-
podest benützt, bei abgestufter Bühnenebene können Bank und Pedalklaviatur direkt
auf die ausgefahrenen Stufen des Orchesterpodiums gestellt werden. Wenn die Orgel
nicht benützt wird, können Bank und Pedalklaviatur so oder so entfernt werden.
Die Orgel ist durchwegs mit Schleifwindladen ausgestattet. Die Spieltraktur einschließ-
lich Koppeln ist rein mechanisch angelegt. Die Elektrizität kommt lediglich für die
Windversorgung und die Registerbetätigung zur Anwendung.
Zur architektonischen Gestaltung
Durch die Anordnung der Teilwerke in einer einzigen Ebene ergab sich zwangsläuig
eine relativ breite Prospektläche. Diesem Querformat wird durch eine Aufgliederung in
fünf schlanke Flachtürme entgegengewirkt. Hierdurch entsteht eine gemäßigte Relief-
wirkung, welche mit den glatten Wänden des Raumes kontrastiert. Die Türme werden
optisch von zwei großzügigen Bogen durchstoßen, welche dem Prospekt Dynamik und
Zusammenhang verleihen und dem Halbkreis des Saalgrundrisses verwandt sind. Da
der Spieltisch aus Platzgründen nicht völlig in den Unterbau geschoben werden konnte,
bot sich die Möglichkeit, mit den geschweiften Spieltischtüren dem Instrument ein prä-
gnantes Zentrum zu geben und den Bogen der Saalrückwand in einer anderen Ebene
nochmals aufzugreifen.
Der ganze Saal ist mit Holz ausgekleidet. Es war deshalb wichtig, den Farbton des eben-
falls hölzernen Orgelgehäuses genau auf die Umgebung abzustimmen. Das Gehäuse
wurde daher aus hellem Eschenholz gefertigt und gebeizt. Die Schleiergitter sind aus
Stahlblech gestanzt und von Hand mit Blattgold belegt worden. Das Blattgold gibt den
Gittern einen leicht unregelmäßigen Farbton und Glanz. Aus der Nähe betrachtet sieht
man die Struktur der Gitter deutlich. Aus Distanz betrachtet wirken die Gitter dagegen
wie ein goldener Schleier. Sie bilden einen dezenten Übergang vom hellen Silberglanz
der Prospektpfeifen zur Golddecke des Saales.
Zur klanglichen Gestaltung
Die Disposition wurde zusammen mit der Orgelkommission erarbeitet. Das neue Instru-
ment sollte keine reine Barockorgel werden, sondern auch der deutschen und franzö-
sischen Romantik dienlich sein. Auf dieses Ziel ist vor allem das große, zweiteilige
Schwellwerk gerichtet. Es enthält deshalb nicht nur französisch konstruierte Zungen-
stimmen, sondern auch entsprechende Streicherstimmen und überblasende Flöten.
In der Frühzeit der Orgelbewegung glaubte man, es genüge, die damalige spätroman-
tische Orgel mit einem »Barockmanual«, einem (Rück-) Positiv, auszustatten. Man
wollte zunächst nicht merken, dass dadurch die Einheitlichkeit der Orgel zerstört wur-
de.
In einem mühsamen Prozess musste man gewahr werden, dass sich im Orgelbau alles
gegenseitig bedingt, um zu einer Ganzheitlichkeit gelangen zu können. Aus diesen Er-
fahrungen sollte man lernen und heute, bei einer gewissen Wiederbelebung der Roman-
tik, nicht denselben Fehler in umgekehrter Richtung machen. Es genügt demnach nicht,
eine barock orientierte Orgel mit einem »Romantikmanual«, einem Schwellwerk, auszu-
statten, sonst zerbricht die Ganzheitlichkeit des Instruments. Es ist unabdingbar nötig,
auch bei den verbleibenden barocken Werken (Hauptwerk, Positiv, Pedal) wenigstens
gewisse Retuschen vorzunehmen. Dies gilt nicht nur für die Disposition, sondern noch
in erhöhtem Maße für die Intonation.
Die Romantik bedarf eines breiten, satten und variationsfähigen Fonds von 8‘- Grund-
stimmen mit verhältnismäßig grundtöniger Intonation, der Barock dagegen lebt vom
Silberglanz der engmaschigen Prinzipalpyramide und obertöniger Aliquotenmischungen.
Diese zwei Grundprinzipien sind nicht ohne weiteres miteinander zu verbinden.
Im Wissen um diese Zusammenhänge versuchten wir, eine ausgewogene Balance zu
inden zwischen polyphoner Klarheit und romantischem Schimmer, unter Wahrung ei-
ner überzeugenden Ganzheitlichkeit und Geschlossenheit des Gesamtwerkes.
aus: Die neue Orgel der Hochschule für Musik und Theater München. Festschrift aus Anlass der Fertigung
der neuen Orgel der Hochschule für Musik und Theater München, München 1999, S. 13–15.
2/3‘ 8‘4‘4‘216‘8‘4‘ 46. Spitzlöte47. Octave48. Flöte49. Hintersatz 4f.50. Posaune51. Trompete52. Trompete NormalkoppelnSpieltraktur rein mechanischRegistertraktur elektrisch5 x 256 SetzerkombinationenDiskettenlaufwerk 3/5’ 2/3’ 32‘16‘16‘16‘8‘ 4’22’12’16’8‘8‘8‘4‘ http://www.musikhochschule-muenchen.de - Tremulant Pedal C–g’41. Untersatz42. Principal43. Violon44. Subbass45. Octave 31. Viola32. Nazard33. Octavin34. Tierce35. Plein-jeu 5f.36. Basson37. Trompette harmonique38. Hautbois39. Voix humaine40. Clairon 80333 München 16‘8‘8‘8‘8‘4’ 1/3‘ 2/3‘ + 1 3/5‘ 4‘4‘2‘11‘1‘28‘8‘ Arcisstraße 12 - Tremulant III. Manual – Schwellwerk25. Quintaton26. Bourdon27. Flûte harmonique28. Gambe29. Voix céleste (ab A)30. Flûte octaviante 17. Koppellöte18. Waldlöte19. Quinte20. Siflöte21. Scharf 3f.22. Sesquialter2f.23. Trompete24. Krummhorn 16. Octave (erbaut 1999 von der Firma Kuhn, Männedorf, Schweiz) Disposition der neuen Orgel im Großen Konzertsaal 16‘8‘ 8‘8‘4‘4‘2 2/3‘2‘1 1/3‘8‘8‘ 8‘8‘8‘ 8‘ Wenn Sie unsere Arbeit fördern wollen, laden wir Sie herzlich ein, Mitglied im Freundeskreis der Hochschule zu werden. Informationen über Tel. 089/30 64 32 27 (Frau Sophia Roßnagl) Hochschule für Musik und Theater München I. Manual – Hauptwerk C–a’’’1. Bourdon2. Principal3. Hohllöte4. Gamba5. Gedeckt6. Octave7. Nachthorn8. Quinte9. Octave10. Mixtur 4f.11. Cornet 5f. (ab g°)12. Trompete II. Manual – Positiv13. Principal14. Salicional15. Rohrlöte |
Preis | 7.00 EUR |
tipsmedlink | Empfehlung von werner |
geo | accurate:openstreetmap accurate:Google-maps |